Rund um den Namen Dodge ranken sich in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: Im Jahre 1914, also vor 110 Jahren, wurde in Detroit die Firma Dodge Brothers Motor Vehicle Company aus der Taufe gehoben. Ihre Gründer waren zwei Brüder: John Francis Dodge (1864 – 1920), dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 160. Mal jährt, und Horace Elgin Dodge (1868 – 1920) aus Niles in Michigan.
Von den Fahrrädern zum Automobil-Zulieferer
Zusammen mit ihrem Partner Fredrick Evans hatten die beiden 1889 die Evans & Dodge Bicycle Company gegründet, die sie aber 10 Jahre später verkauften. 1901 gingen die Brüder mit ihrer im Jahr zuvor neu gegründeten eigenen Werkstatt nach Detroit. Hier, wo das Herz der jungen amerikanischen Automobilindustrie bereits zu schlagen begonnen hatte, waren die jungen Technikgenies genau am richtigen Ort. Die Dodge-Brüder produzierten Kugellager und andere Teile für die Automobilfertigung, bald sogar Getriebe für die Firma Oldsmobile. Sie arbeiteten hart und sie hielten zusammen – mit Erfolg.
1902 kam es zu einem Treffen mit Henry Ford, das in eine rege Zusammenarbeit mündete. Die Dodge-Brüder beteiligten sich finanziell an Fords 1903 neu gegründeter Autofabrik, der Ford Motor Company, und lieferten gleichzeitig einen großen Anteil an Fertigungsteilen für die Herstellung von Ford-Fahrzeugen. Als Fords Model T, die weltberühmte „Tin Lizzie“, 1908 zum ersten Mal vom Laufband kam, war dies der Startschuss für eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, in deren Kielwasser die Dodge-Brüder zum vermutlich weltweit größten Automobilzulieferer wurden. Bis 1913 fungierte John Dodge sogar als Vizepräsident der Ford Motor Company.
„Old Betsy“ erobert den US-Markt
Im Jahr 1914 gründeten die Dodge-Brüder eine eigene Automobilfabrik, die Dodge Brothers Motor Vehicle Company. Und noch im selben Jahr verließ das erste Dodge-Auto die Fabrik: Die "Old Betsy", ein Fünfsitzer, war mit einem Faltdach, einer elektrischen Beleuchtung, einem Elektrostarter, einem Tachometer und einer Presslufthupe ausgestattet. So wie Fords „Tin Lizzie“ war „Old Betsy“ ausschließlich in der Farbe Schwarz erhältlich. Das zuverlässige Dodge-Modell wurde ein beliebtes, sehr erfolgreiches Mittelklasse-Fahrzeug. Als beide Brüder im Jahr 1920 an der Spanischen Grippe starben, der schicksalhaften Pandemie, die rund um den gesamten Globus über 50 Millionen Menschen tötete, war ihr Unternehmen mit 141.000 verkauften Autos der zweitgrößte Automobilhersteller in den USA.
1925 wurde das Unternehmen von der Dillon and Read Company gekauft – zu einem Rekordbetrag von 146 Millionen Dollar. Am 31. Juli 1928 ging Dodge dann an den Autobauer Chrysler.
Beliebte Kultautos
Mit so einigen Modellen erreichte die Marke Dodge in den USA Kultstatus: In den 1950er-Jahren kam der PS-starke „D-500“ auf den Markt. Der „Charger“ sowie der „Challenger“ wurden zu Publikumslieblingen unter den klassischen „Muscle-Cars“ in den 1960er-Jahren. Ein beliebtes Familienauto wurde wiederum der 1984 auf dem Markt platzierte „Caravan“.
1992 kam der leistungsstarke Sportwagen „Viper“ auf den Markt – ein Kultobjekt bis heute …
Rendez-vous beim US-Car Treffen
Am 3. und 4. August 2024 findet im Technik Museum Sinsheim wieder das beliebte US-Car Treffen statt. Historische, außergewöhnliche und auch neue US-Fahrzeuge aller Art werden bei diesem Event präsentiert. Neben einem riesigen Bereich für historische US-Fahrzeuge bis Baujahr 1994 gibt es eine Sonderfläche für außergewöhnliche US-Rat-Cars, neue US-Cars und Sonderumbauten. Für coole Live-Musik und die passende Kulinarik ist reichlich gesorgt …
Inmitten der American Dream Cars Collection in der Halle 1 des Technik Museum Sinsheim ist ein prächtiger Dodge von 1963 ausgestellt.
Verfasserin: Museumsmitglied Heidi Debschütz
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