Die Sieger des CARstings (Teil 7): Opel Kadett GT/E

Am 14. April 2024 veranstalteten wir in Sinsheim ein CARsting, um Exponate für die aktuelle Sonderausstellung "Faszination Tuning – VW vs. Opel" zu finden. 322 Automobile, ihre Besitzer und die Geschichten hinter den Fahrzeugen stellten sich vor. Davon wurden 100 potentielle Fahrzeuge ab November 2024 ausgewählt. Darunter diesen Oldtimer von Thomas Feichter.

In diesem Interview begegnen wir Thomas Feichter, einem leidenschaftlichen Oldtimer-Fan und Kfz-Meister aus Südtirol. Sein ganzer Stolz ist ein Opel Kadett C Coupé GT/E von 1976 – ein Fahrzeug, das mit seiner klassischen Eleganz und seinem nahezu makellosen Originalzustand begeistert. Mit viel Hingabe hat Thomas den Wagen in einer aufwendigen Restauration wieder zum Leben erweckt. Jedes Detail trägt die Handschrift seiner Begeisterung und seines handwerklichen Könnens. Eine besondere Geschichte verbindet ihn mit seinem Kadett: Ursprünglich in Köln zugelassen, führte der Weg des Autos später nach Sizilien, bevor es schließlich in Südtirol bei Thomas eine neue Heimat fand. Diese Reise, geprägt von Vertrauen und Leidenschaft, macht den Wagen für ihn noch wertvoller. Heute steht das Coupé in unserer Sonderausstellung – ein Moment, der Thomas mit großem Stolz erfüllt. Im Gespräch erzählt er, warum ihm die Originalität seines Fahrzeugs so wichtig ist, wie er die aufwendige Restaurierung gemeistert hat und welche Rolle seine Familie bei diesem außergewöhnlichen Hobby spielt. Es wird deutlich: Für Thomas ist ein Oldtimer weit mehr als ein Fahrzeug – er ist Zeitzeuge, Handwerkskunst und emotionales Erlebnis zugleich.

Thomas Feichter, dein Auto ist Teil der Sonderausstellung „Faszination Tuning“. Was ist das für ein Fahrzeug?
Ja, das freut mich sehr! Das ist ein GTE 1, Baujahr 1976, ein Coupé mit einem 1,9-Liter-Einspritzmotor. Dass mein Fahrzeug in der Ausstellung zu sehen ist, habe ich überhaupt nicht erwartet. Ich habe einfach gedacht, ich probiere es – Originalität ist mir sehr wichtig. Ich bin wirklich begeistert.

Warum hattest du dich beim CARsting beworben?
Ich habe einen kleinen Artikel darüber in der Zeitschrift Oldtimer Markt gesehen und dachte mir: ‚Warum eigentlich nicht?

Hast du noch weitere Old- oder Youngtimer in deiner Garage?
Ja, ich besitze einen Kadett E GSI und einen Omega Lotus.

Warum ausgerechnet Opel?
Mein Interesse für die Marke mit dem Blitz begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Stundenlang stöberte ich in den alten Opel-Zeitschriften meines Vaters. Dann nahm es seinen Lauf: Mein erstes Auto war ein Corsa B GSI 16V, später ein Zafira 2.2 DTI Sport Edition – und schließlich packte mich die Faszination für Oldtimer. Diese restauriere ich in meiner hauseigenen Werkstatt.

Wie kam es zu deiner Begeisterung für Tuning?
Ich bin leidenschaftlicher Mechaniker und besitze noch weitere Fahrzeuge. Tuning interessiert mich besonders, weil es etwas Außergewöhnliches und nicht Alltägliches ist.

Wie bist du zu dem Fahrzeug gekommen?
Das Auto ist ein deutsches Fahrzeug. Der Erstbesitzer arbeitete in Köln, später nahm er es mit nach Sizilien, wo er seinen Ruhestand verbrachte. Ich habe das Fahrzeug im Internet entdeckt und den Besitzer kontaktiert. Es war ein Blindkauf – ich hatte nur die Fotos gesehen. Das Auto wurde per Schiff nach Südtirol gebracht, alles lief rein telefonisch, ohne viel Bürokratie. Diese gegenseitige Vertrauensbasis macht das Auto für mich besonders wertvoll. Besonders war, dass es keine Breitreifen, kein Rallye-Umbau, keinen Überrollkäfig und keinen Serienmotor hat. In Italien wurden damals fast alle GTE umgebaut, dieses Fahrzeug ist also ein echtes Einzelstück. Der Wagen hatte nur 92.250 km auf dem Tacho.

Das Fahrzeug ist also komplett original?
Ja, es ist im Originalzustand. Ich habe es innerhalb von einem Jahr und sieben Monaten vollständig restauriert – vielleicht liegt darin der Unterschied. Ich habe den Wagen komplett zerlegt, Karosseriearbeiten von Lackierern durchführen lassen, Motor und Getriebe selbst abgedichtet und alle Blechteile, Achsen und Mechanik aufgearbeitet. Einige Ersatzteile zu finden, erforderte viel Geduld. Besonders wichtig war mir, dass das Auto in seiner ursprünglichen Farbe, einem kräftigen Gelb, erhalten bleibt. Die Innenausstattung ließ ich von einem Tapezierer erneuern. Alles, was Mechanik, Achsen, Motor und Fahrwerk betrifft, habe ich selbst gemacht – das Fahrzeug wurde komplett zerlegt und wieder zusammengebaut, da ich Kfz-Meister bin.

Gibt es noch etwas, das du über das Auto sagen möchtest?
Mein Sohn hat viel Freude an dem Auto. Ich danke meiner Familie, die mit viel Geduld und Interesse zu diesem Projekt beigetragen hat. Eine Vollrestauration kostet viele Stunden, aber sie verbindet auch. Es sind die gemeinsamen Ausflüge, die das Auto so besonders machen – und natürlich die Originalität. Ein solches Fahrzeug wird man kaum ein zweites Mal finden.

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