Einfach eine Ikone: Der VW Käfer

Am 27. Dezember 1945, also vor 80 Jahren, lief in Wolfsburg der erste VW Käfer vom Band. Der robuste, stromlinienförmige Kleinwagen mit Boxermotor versprühte einen unwiderstehlichen Wirtschaftswunder-Charme und wurde zu einem der erfolgreichsten Autos der Welt …

Die Geschichte des VW Käfer begann bereits vor dem Zweiten Weltkrieg: Im Jahr 1934 schloss das Stuttgarter Konstruktionsbüro von Ferdinand Porsche einen Vertrag mit dem Reichsverband der deutschen Autoindustrie ab, in dem es um die Entwicklung eines Kleinwagens ging. Das neue Fahrzeug sollte Hitlers Wunsch, ein preisgünstiges Automobil für Millionen von Menschen verfügbar zu machen, verwirklichen. Porsche und seine Mitarbeiter nahmen die Arbeit am Prototyp auf. Für die Herstellung des Fahrzeugs als Massenprodukt plante Porsche – inspiriert von den gigantischen Autofabriken in Amerika – im späteren Wolfsburg ein Großwerk für die Produktion des „KdF-Wagens“ (KdF = „Kraft durch Freude“), wie das Fahrzeug von Hitler zunächst benannt wurde. Dann begann jedoch der Zweite Weltkrieg, und das Werk wurde für die Herstellung von militärischen Gütern und Fahrzeugen, unter anderem Militärversionen des „KdF-Wagens“, genutzt.

Der erste VW Käfer läuft vom Band
Nach dem Krieg durfte die Autofabrik – zunächst unter britischer Besatzung – wieder produzieren, und die Serienfertigung des zivilen Fahrzeugs als „Volkswagen“ konnte beginnen. Am 27. Dezember 1945 lief der erste VW Käfer (der allerdings erst später unter dem liebevollen Namen „Käfer“ berühmt wurde) vom Band – und wurde dann bald ein Verkaufsschlager im In- und Ausland. Schon 1955 verließ ein VW Käfer als der millionste Volkswagen das Wolfsburger Werk, 1957 waren bereits zwei Millionen VW Käfer produziert worden.

Auf Erfolgsspur in den Wirtschaftswunderjahren
Zuverlässig und robust transportierte der VW Käfer seine begeisterten Besitzer auf den Straßen der Nachkriegszeit: Der spezielle, einzigartige Klang seines luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotors gehörte mit zum „Soundtrack“ der Wirtschaftswunderjahre in Deutschland. Das Gepäck – auch etwas Besonderes! – fand seinen Platz vorne unter der Haube. Mit seinem charakteristischen, stromlinienförmigen Design, der steilen Windschutzscheibe und den großen Reifen prägte er bis in die 1970er-Jahre hinein mit das Bild auf den deutschen Straßen. Seine Fans schätzten die besonderen Fahreigenschaften, die der Heckantrieb (damals in dieser Preisklasse außergewöhnlich) mit sich brachte. Mit ständigen Verbesserungen, z.B. größeren Heckfenstern und leistungsfähigeren Motoren, wurde der VW Käfer im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt.

Bis heute eine Ikone
1974 wurde die VW-Käfer-Produktion im Wolfsburger Werk eingestellt, 1978 dann auch im Werk in Emden, die Cabriolet-Fertigung bei Karmann in Osnabrück endete 1980. Vor allem in Mexiko wurde der VW Käfer aber weiter hergestellt. Erst ca. ein Vierteljahrhundert später, am 30. Juli 2003, lief in Mexiko der letzte VW Käfer vom Band.

Der coole Mythos des Fahrzeugs lebt weiter, und als Oldtimer ist der VW Käfer ein äußerst beliebtes Kultfahrzeug.
Fest steht: Das Original war und ist einzigartig. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, VW Käfer!

Zu sehen im Museum:

In den Technik Museen Sinsheim Speyer gibt es eine interessante Auswahl an VW-Käfer-Modellen zu bestaunen. Sie stammen überwiegend aus den 1960er-Jahren und sind Beispiele für unterschiedliche Modellvariationen, Motorisierungen und Ausstattungen – vom 34-PS-Käfer über einen „Bug-Custom“ bis hin zum Cabrio ...

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