Eine Reise in die Vergangenheit

An 28. Oktober 2020 standen Dreharbeiten für das Magazin Euromaxx des Senders Deutsche Welle an – in den Hauptrollen: Hermann Layher und das Experimentalfahrzeug Brutus. Zwischen Interviews und Standbildern, sollte der Brutus auch bewegt werden. Und wer dieses zigarrenförmige Geschoss schon einmal live erlebt hat, wie z. B. beim BRAZZELTAG in Speyer, der weiß, was für Kräfte in ihm schlummern. Dabei wird ein Hubraummonster freigelassen, das ein gemütliches, gar langsames Fahren nicht kennt. Stets griffbereit: ein Feuerlöscher.

Leicht angespannt nahm er auf dem Fahrersitz Platz, selbstverständlich mit Klebeband um die Hosenbeine, Mütze und Schutzbrille. Die Schutzbrille dient provisorisch als Ersatz für den Kotflügel um Steine abzuwehren; das Klebeband, damit nichts verhakt. Dann zündete er das Triebwerk. Es ertönte ein leises Surren des Schwungkraftanlassers gefolgt von ohrenbetäubendem Heulen, bis völlig unerwartet ein Donnerknall des fast 50 Liter großen Hubraum des 12-Zylinder-Motors losbrach. Feuer schoss dem Filmteam aus den beiden Auspuffen entgegen. Spätestens jetzt wusste die umliegende Nachbarschaft des Museums, dass der Brutus die Halle verlassen hat. Der Redakteur lernte diesen ebenfalls kennen: Zu nah hat er sich an das Fahrzeug gewagt, welches ihm sogleich seine Jacke ansengte.

Je länger der Präsident übers Gelände jagte, desto mehr strahlte er übers ganze Gesicht – seien anfängliche Anspannung war verflogen. In den Fahrpausen schwelgte er in Erinnerungen. Suchte nach Worten, um seine Freude übers Fahren erklären zu können und gab zu verstehen, wie viel Konzentration und Beherrschung Brutus erforderte. Den ganzen Tag fasste Hermann Layher als eine „Reise in die Vergangenheit“ zusammen. Immerhin tüftelte man schon seit Ende der 90er Jahren an diesem Fahrzeug. Er war dann auch damals der Erste, der sich hinters Steuer traute. Doch das Projekt „Brutus“ ist noch lange nicht abgeschlossen: „Jetzt muss auf jeden Fall ein Kill-Switch-Knopf hin, wie beim Blitzen-Benz“, beschloss er kurzerhand. (Dieser besagte Knopf dient zur Unterbrechung der Zündung, damit die Motorbremse noch effektiver funktioniert. Dieser dient auch als ein Not-Ausschalter.)

Den kompletten Bericht "Hermann layher und das gefährlichste Fahrzeug der Welt" gibt es nun auf "Euromaxx - Leben und Kultur in Europa" zu sehen. Viel Spaß damit!

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